Kostenlose Sicherheitstrainings für Medienschaffende in Ostdeutschland von CeMAS, ACTSAFER e.V. und dju

Autor:innen: Dr. Pia Lamberty, Corinne Heuer

Seit Beginn der Coronapandemie kommt es verstärkt zu Übergriffen und gewaltvollen Anfeindungen gegen Medienschaffende. Das „Feindbild Journalismus“ taucht dabei in verschiedenen politischen Milieus und Bewegungen auf und ist ein ernstzunehmendes Warnzeichen für die demokratische Gesellschaft.

Seit 2021 hat sich die Pressefreiheit in Deutschland jedes Jahr verschlechtert. 2023 rutschte Deutschland im internationalen Ranking auf Platz 21. Grund dafür war auch die Vielzahl der Angriffe auf Journalist:innen. Allein für den Monat Januar 2024 prüfen Reporter ohne Grenzen bereits neun Fälle von gewaltsamen Übergriffen auf Journalist:innen. Drei der Fälle sind auf die rechtsextreme Szene zurückzuführen, weitere drei Fälle wurden am Rande von pro-palästinensischen Demonstrationen dokumentiert. Auch im Umfeld der Bauernproteste kommt es seit Beginn des Jahres zu Angriffen auf die Pressefreiheit: „Die Bauernproteste werden offenbar von Querdenkern und anderen Medienfeinden für ihre dubiosen Zwecke missbraucht“, schreibt der deutsche Journalisten-Verband. Nach einer Dokumentation über radikale Impfgegner kursieren in Telegram-Kanälen der verschwörungsideologischen Szene ebenfalls Gewaltaufrufe gegen die beiden recherchierenden Journalist:innen.

Demokratie braucht Berichterstattung. Berichterstattung braucht Sicherheit.

Die Pressefreiheit in Deutschland ist bedroht. Insbesondere Journalist:innen und Medienschaffende, die von Protesten berichten, erleben nicht nur Bedrohungen oder organisierte Shitstorms im Netz, sondern auch direkte physische Gewalt. Die kommenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sind eine weitere Bewährungsprobe für Presse und Demokratie.

Pressefreiheit ist eine der Grundvoraussetzungen für eine funktionierende und liberale Demokratie. Die beunruhigenden Angriffe gegen Medienschaffende sind daher einerseits zu verurteilende Angriffe auf Journalist:innen, sie sind aber auch als Angriffe auf unsere demokratischen Werte zu verstehen. „Zu einer demokratischen Gesellschaft gehört auch eine freie Presse. Aktuell erleben wir aber, wie Medienschaffende von verschiedenen Seiten angegriffen und bedroht werden. Gerade die Menschen, die vor Ort berichten, sind dabei besonders stark bedroht und haben oft weniger Ressourcen, um sich zu schützen.“, sagt Pia Lamberty, Co-Geschäftsführung von CeMAS.

Kostenlose Sicherheitstrainings in Ostdeutschland von CeMAS, ACTSAFER e.V. und dju

Die gute Nachricht ist: Schutz ist möglich. CeMAS organisiert daher gemeinsam mit ACTSAFER e.V. und der dju kostenlose anderthalbtägige Workshops zu Schutzmöglichkeiten im physischen wie im virtuellen Raum in Chemnitz, Erfurt, Cottbus, Potsdam und Leipzig an.

Die Workshops richten sich insbesondere an freie Journalist:innen und kleinere Recherchekollektive vor Ort. Also an die Menschen, die zum Teil ohne schützende und unterstützende Strukturen vor Ort berichten und besonders häufig unmittelbaren Einschüchterungsversuchen und Angriffen ausgesetzt sind.

Die Anmeldung ist möglich über folgenden Link: ACTSAFER Dreiländertour 2024 – heaff.de

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