Neues Research-Paper: Geschlossen gegen Manipulation
Berlin, 25. Juni 2025
Wenn Staaten gezielt Desinformationen verbreiten, wird der Zusammenhalt in einer Gesellschaft angegriffen und schlimmstenfalls zerstört. Wie können wir uns schützen? Es braucht einen integrierten Ansatz, der die Kombination verschiedener Gegenstrategien ermöglicht, denn die eine Lösung gegen illegitime ausländische Einflussversuche wie Desinformationskampagnen gibt es nicht.
Im CeMAS-Research Paper „Geschlossen gegen Manipulation“ entwirft Lea Frühwirth ein integriertes Bewältigungs-Modell zum Umgang mit ausländischer Meinungsmanipulation.
„FIMI“ – kurz für „Foreign Information Manipulation and Interference“ – beschreibt den Versuch von Staaten, die öffentliche Meinung in anderen Staaten zu manipulieren, um Gesellschaften zu destabilisieren. Es liegt daher im Kerninteresse demokratischer Staaten, ihre Bevölkerung bestmöglich vor solchen Manipulationsversuchen zu schützen.
Während das Problem viele Staaten beschäftigt, sind ganzheitliche, integrierte Bewältigungsstrategien noch die Ausnahme. Welche Ansätze und Einzelmaßnahmen – von Plattformregulierung bis Faktenchecks – bereits im Einsatz sind, hat Lea Frühwirth von CeMAS für das Research Paper „Geschlossen gegen Manipulation: Integriertes Modell zur Bewältigung ausländischer Einflussversuche (FIMI)“ als Best Practice-Inspiration untersucht.
Frühwirth geht von der Zielstellung aus, die Bevölkerung bestmöglich zu schützen, sodass sie nicht von Desinformationskampagnen manipuliert wird. Wie kann dieser Zustand erreicht werden? Basierend auf der Bedrohungslage und verfügbaren Lösungsfeldern entwickelt Frühwirth ein integriertes Modell, in dem präventive und reaktive Maßnahmen ineinandergreifen, um FIMI-Aktivitäten auf Akteursebene, auf Verbreitungsebene und auf der Ebene von Individuen einzudämmen. Wichtig ist dabei auch, dass die verschiedenen Bewältigungsakteur:innen wie Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Unternehmen und Staat dabei kooperativ zusammenarbeiten und im Prozess weiter lernen.
Lea Frühwirth, Senior Researcherin bei CeMAS und Autorin des Research-Papers:
„Die Komplexität illegitimer ausländischer Manipulationsversuche stellt anvisierte Staaten vor Herausforderungen, eröffnet jedoch auch eine Vielfalt an Bewältigungsmöglichkeiten, die fallbezogen und kombiniert eingesetzt werden sollten. Um zum Schutz der Bevölkerung aus dem Vollen zu schöpfen, sollten auch bisher weniger beleuchtete Schutzwinkel identifiziert und integriert werden. Hier sind insbesondere präventive Maßnahmen zur frühzeitigen Stärkung von durch FIMI-Aktivitäten angegriffenen gesellschaftlichen Werten zu nennen. Es braucht ein ganzheitliches, integriertes Bewältigungskonzept, das kooperativ und effizient umgesetzt wird, um mit gebündelten Kräften die komplexe Bedrohung einzudämmen, die von FIMI-Aktivitäten für die Bevölkerung ausgeht.“
Das Research-Paper ist als PDF auf der Website von CeMAS auf Deutsch verfügbar – eine englische Version folgt.
Für Fragen und Interviews steht Lea Frühwirth gern zur Verfügung.
Pressekontakt: Simone Rafael CeMAS, Center für Monitoring, Analyse und Strategie E-Mail: presse@cemas.io Website: www.cemas.io
Über CeMAS
CeMAS, das gemeinnützige Center für Monitoring, Analyse & Strategie, bündelt jahrelange interdisziplinäre Expertise zu den Themen Verschwörungsideologien, Desinformation, Antisemitismus und Rechtsextremismus. CeMAS adressiert aktuelle Entwicklungen innerhalb der Themenfelder online durch systematisches Monitoring zentraler digitaler Plattformen und moderner Studiendesigns, um so innovative Analysen und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Darüber hinaus berät CeMAS Entscheidungsträger:innen aus Zivilgesellschaft, Medien und Politik.
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