Neues Research-Paper: Keine Entwarnung

Rechtsextreme Anti-CSD-Aufmärsche zwischen Fragmentierung und Kontinuität

Pressemitteilung

Rechtsextreme Anti-CSD-Aufmärsche zwischen Fragmentierung und Kontinuität: Die durchschnittliche Teilnehmendenzahl sank zwar ab, insgesamt fanden jedoch 2025 mehr rechtsextreme Anti-CSD-Aufmärsche statt als noch im Vorjahr. Die Mobilisierung bleibt weiterhin dynamisch und bedrohlich. Dies zeigt die Analyse der CSD-Saison 2025, die CeMAS im Research Paper “Keine Entwarnung: Rechtsextreme Anti-CSD-Aufmärsche zwischen Fragmentierung und Kontinuität” veröffentlicht hat.

Diese rechtsextremen Aufmärsche wurden in diesem Jahr bundesweit organisiert. Das Bundesland Sachsen verzeichnete die meisten Veranstaltungen, gefolgt von Thüringen. Der teilnehmerstärkste Aufmarsch fand wie bereits im Jahr zuvor erneut in Bautzen statt, dicht gefolgt von Magdeburg und Grevesmühlen. Erneut spielen vor allem junge Neonazis eine entscheidende Rolle: Besonders die rechtsextremen Gruppierungen „Junge Nationalisten“ und „Deutsche Jugend Voran“ prägten die Aufmärsche 2025. Ihre Social-Media-Aktivitäten, vor allem auf Instagram und TikTok, dienten der Mobilisierung und Rekrutierung. Viele dieser neonazistischen Jugendgruppen zeichnen sich noch immer durch volatile Strukturen aus: Sie entstehen kurzfristig, verschwinden wieder und werden durch neue ersetzt – teilweise mit Überschneidungen der Mitglieder.

Auffällig in diesem Jahr: Akteur:innen aus etablierten rechtsextremen Strukturen haben versucht, an das Momentum von 2024 anzuknüpfen und das Thema Queerfeindlichkeit vermehrt zu besetzen. Queerfeindlichkeit und Ablehnung von CSD-Veranstaltungen werden genutzt, um Verflechtungen zwischen traditionellen rechtsextremen Strukturen, etwa der rechtsextremen Partei „Die Heimat“ & ihrer Jugendorganisation „Junge Nationalisten“ und der neuen teils sehr jungen Generation Neonazis herzustellen.

Außerdem geht es im Research Paper um die Rolle von Social Media-Plattformen und digitalen Diskursräumen, wenn es um die Rekrutierung von Unterstützer:innen und Mobilisierung zu Offline-Aktivitäten geht.

Der Report ist als PDF auf der Website von CeMAS auf Deutsch verfügbar.

Für Fragen und Interviews steht Joe Düker gern zur Verfügung.

Pressekontakt: Simone Rafael E-Mail: presse@cemas.io Website: www.cemas.io

Über CeMAS

CeMAS, das gemeinnützige Center für Monitoring, Analyse & Strategie, bündelt jahrelange interdisziplinäre Expertise zu den Themen Verschwörungsideologien, Desinformation, Antisemitismus und Rechtsextremismus. CeMAS adressiert aktuelle Entwicklungen innerhalb der Themenfelder online durch systematisches Monitoring zentraler digitaler Plattformen und moderner Studiendesigns, um so innovative Analysen und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Darüber hinaus berät CeMAS Entscheidungsträger:innen aus Zivilgesellschaft, Medien und Politik.

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