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Erscheinungsdatum: 14. November 2024
Format: Research Paper
Autor:innen: Jessa Mellea, Joe Düker

Im Zeitraum von Juni bis September 2024 verzeichnete CeMAS in deutschen 27 Städten rechtsextreme Mobilisierungen gegen Christopher Street Day (CSD)-Veranstaltungen. Bei mehreren CSD-Veranstaltungen kam es zu groß angelegten Gegen-demonstrationen, an denen mehrere hundert Rechtsextreme teilnahmen. In Bautzen mobilisierten rund 700 Neonazis gegen ein CSD-Fest mit 1.000 Teilnehmenden. Rechtsextreme versuchten, CSD-Teilnehmende einzuschüchtern, schikanierten sie und hatten in einem Fall auch einen gewalttätigen Angriff auf sie geplant. Bei fast allen CSD-Veranstaltungen waren zahlreiche Polizeikräfte im Einsatz, um Gewalt zu verhindern, und mussten mehrfach eingreifen, um CSD-Teilnehmende zu schützen.

Diese jüngste Welle von Anti-CSD-Demonstrationen in ganz Deutschland markiert einen Wandel in der Neonazi-Szene hierzulande. Die Neonazis dieser neuen Generation, von denen viele zu Gruppen gehören, die erst in den letzten Monaten durch ihre Teilnahme an Anti-CSD-Demonstrationen an Zugkraft gewonnen haben, sind zunehmend jung, online und in ihrer Rhetorik stärker auf Gewalt ausgerichtet als andere rechtsextreme Gruppen. Diese neuen neonazistischer Jugendgruppen stellen sowohl kurz- als auch langfristig eine potenzielle Bedrohung für marginalisierte Gruppen dar.

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