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Erscheinungsdatum: 31. März 2022
Format: Report
Autor:innen: Josef Holnburger, Maheba Goedeke Tort, Dr. Pia Lamberty

Der zweite Report des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie „Q vadis? Zur Verbreitung von QAnon im deutschsprachigen Raum“ nimmt eine Bestandsaufnahme des verschwörungsideologischen QAnon-Milieus in Deutschland und Österreich vor. Er informiert über die Geschichte der Verschwörungsideologie, ihre Verbreitung in Deutschland sowie über den Resonanzraum in den Bevölkerungen beider Staaten für QAnon-Verschwörungserzählungen.

Erstmalig konnten repräsentative Daten über die Verbreitung und die Resonanz von QAnon-Verschwörungserzählungen in Deutschland und Österreich erhoben und ausgewertet werden. Der Report verknüpft diese Erkenntnisse mit einer Analyse von Gruppen und Kanälen, die auf Telegram und YouTube dem QAnon-Spektrum zuzuordnen sind.

Die Daten zeigen: Auch über ein Jahr nach Donald Trumps Wahlniederlage 2020 und dem Sturm auf das Kapitol in Washington, D.C., im Januar 2021 erreicht das QAnon-Milieu Hunderttausende. Mehr als jede:r Zehnte stimmt zentralen Narrativen des QAnon-Milieus mehr oder weniger stark zu (12,4 Prozent). Österreich zeigt hier noch höhere Werte (16,2 Prozent). Besonders ausgeprägt ist die Zustimmung unter ungeimpften Menschen: Fast die Hälfte (46 Prozent) stimmen QAnon-Verschwörungserzählungen mindestens teilweise zu. Vieles deutet daraufhin, dass Deutschland und Österreich nach den USA sogar den größten Resonanzraum für QAnon-Verschwörungserzählungen bilden.

Besonders auf Telegram findet eine rege Kommunikation von QAnon-Anhänger:innen statt: In der Analyse konnten 115 Kanäle und 84 Gruppen identifiziert werden, in denen Millionen Nachrichten ausgetauscht wurden. Das Interesse und die Aktivität des Milieus sind ungebrochen hoch.

Der Report verdeutlich: QAnon ist in den USA und auch im deutschsprachigen Raum weiter auf dem Vormarsch und konnte sich in der verschwörungsideologischen Szene etablieren. Auch unabhängig von Botschaften des Stichwortgebenden Q-Accounts findet das verschwörungsideologische Milieu neue Narrative und Themenfelder, die es in seine Ideologie integriert.

Zuletzt wird auf die nächste große, gesellschaftliche Herausforderung geblickt – die Klimakrise als neuen Mobilisierungsfaktor nach der COVID-19-Pandemie. Dazu hat CeMAS eigens Handlungsempfehlungen im Umgang mit Verschwörungserzählungen entwickelt, die an dieser Stelle präsentiert werden.

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